Die menschliche Seele ist die niedrigste der getrennten Substanzen. Unter den geschaffenen Seienden befindet sie sich in einer mittleren Kategorie zwischen den höheren körperlichen Substanzen und den niedrigeren Engelsubstanzen.

Und das nicht, weil sie Körper ist, sondern weil ihre spezifische Natur einen Körper erfordert. Sie ist nicht im Körper eingesperrt, sondern dessen Form.

Daher ist es unmöglich, über die Seele nachzudenken, ohne über den Körper nachzudenken, dem sie Leben verleiht. Die Seele kann ihr Ziel nicht ohne einen Körper erreichen.

Sie benötigt ihre Organe, um die vegetativen, sensitiven und intellektuellen Operationen auszuführen, die der Mensch erfordert. Mit Ausnahme einer: die Intellektion der Essenz der Seienden.

Für diese spezifische Operation und andere damit verbundene (die Bildung intelligibler Spezien, die Aktivierung des intellectus possibilis und die Ausarbeitung universeller Begriffe) benötigt sie keinen Körperorgan. Sie genügt sich selbst.

Als Form besteht sie unabhängig vom Körper. Sie ist unvergänglich und versteht und erkennt auch nach der Trennung vom Körper weiter.

Wenn der Körper nicht mehr die geeigneten Bedingungen für die Operationen der Seele aufweist, trennt sich diese als bestehende Form. Der Körper kann dann nicht mehr so genannt werden, sondern equivok.

Das Werk besteht aus zehn Kapiteln. Nämlich: 1-Was ist die Seele? 2-Der Ursprung der Seele 3-Die Vereinigung von Seele und Körper 4-Die Potenzen der Seele im Allgemeinen 5-Die intellektuellen Potenzen der Seele 6-Die appetitiven Potenzen der Seele 7-Die Seele und der freie Wille 8-Die Seele und das Wissen über das Materielle 9-Die Seele und das Wissen über das Immaterielle 10-Grundlegende Konzepte über die Seele.

Es folgt ein Epilog, charakteristisch für diese Bände, basierend auf Fragen und Antworten. Und reichhaltige Anmerkungen, hauptsächlich aus der Summa Theologica und den Quaestiones disputatae de anima.

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